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Veneers: Der schnelle Weg zum perfekten Lächeln

01.07.2022

Wer mit seinen Zähnen zufrieden ist, lächelt gerne und unbeschwert. Doch was, wenn eine Zahnlücke, stark verfärbte Zähne oder kleinere Fehlstellungen das verhindern? Dafür gibt es  neben einer Zahnspange oder einem Bleaching eine schnelle Alternative: Veneers. Die Verblendschalen aus Keramik oder Kunststoff sehen natürlich aus, sind gut verträglich und führen schnell zum Erfolg.

Was sind Veneers?

Veneers sind dünne Verblendschalen für die Zähne. Der Begriff ist Englisch und bedeutet Blende oder Fassade. Veneers bestehen aus Kunststoff oder Keramik und werden vom Zahnarzt auf die Vorderseiten der Frontzähne geklebt. Veneers sind von natürlichen Zähnen kaum zu unterscheiden. Sie haben den Vorteil, dass die Behandlung schnell geht und man direkt ein Ergebnis sieht. Farbe und Form der Zähne können dabei selbst mitbestimmt werden. Auch die Verträglichkeit ist sehr gut. So lassen sich Schönheitsfehler im Handumdrehen beheben und eine harmonische Optik der Frontzähne erzielen. 

Veneers: Keramikverblendschalen
Veneers zur Verblendung der Zähne I Quelle: istock

 

Welche Arten von Veneers gibt es?

Es gibt im Wesentlichen vier Arten von Veneers. Sie unterscheiden sich in Material, Stärke, Herstellung und Anbringung. Auch bei den Kosten gibt es große Unterschiede. Nicht alle Veneers sind für alle Zähne, Problemstellungen und Wünsche gleich gut geeignet. Am besten sollte man sich daher von einem versierten Zahnarzt individuell beraten lassen.

Konventionelle Veneers

Konventionelle Veneers sind aus Keramik, bis zu einem Millimeter stark und werden im Labor individuell angefertigt. Damit der Zahn mit dem Veneer nicht zu dick wird, muss vorab der Zahnschmelz minimal angeschliffen werden. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung. Bei konventionellen Veneers muss man sich klarmachen, dass der angeschliffene Zahn dauerhaft mit Veneers versorgt werden muss.

Non-prep-Veneers (Lumineers)

Non-prep-Veneers sind auch unter der Bezeichnung Lumineers bekannt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr dünn sind – etwa 0,3 mm stark. Sie haben den Vorteil, dass der Zahn nicht beschliffen werden muss und damit keine Zahnsubstanz verloren geht. Die Non-prep-Veneers werden direkt auf den unbearbeiteten Zahn geklebt.

Sofort-Veneers

Sofort-Veneers werden auch als "Veneers to go" bezeichnet. Wie der Name schon sagt, können die Zähne in einer Sitzung mit Veneers versorgt werden. Es werden genormte Veneer-Vorlagen verwendet, die vom Zahnarzt direkt in der Praxis an die Zähne des Patienten angepasst und aufgeklebt werden. Es ist keine Fertigung im Labor nötig. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.

Komposit-Veneers

Eine Alternative zu Veneers ist das sogenannte Contouring oder Komposit-Veneering. Bei dieser Methode trägt der Zahnarzt ein Kunststoffgemisch Schicht für Schicht direkt auf den Zahn auf. Auf diese Weise ist eine sehr schnelle und relativ kostengünstige Versorgung möglich. Moderne Komposite haben neben Kunststoff einen hohen Anteil an Keramik-, Glas- und Quarzpartikeln. Dadurch ist auch mit Komposit-Veneers eine langlebige, ästhetische Umformung möglich.

Wann sind Veneers sinnvoll?

Veneers sind geeignet, um

  • etwas gegen starke Verfärbungen der Frontzähne tun
  • abgebrochene, rissige, abgesplitterte Zähne abzudecken
  • leichte Zahnfehlstellungen und Schönheitsfehler kosmetisch zu korrigieren, etwa zu kleine Zähne oder eine auffällige Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen (Diastema)
  • Zahnschmelzdefekte oder unregelmäßige Zahnoberflächen zu kaschieren

 

Wann sind Veneers nicht möglich?

Veneers sind nicht geeignet bei starkem Zähneknirschen (Bruxismus), Nägelkauen und bestimmten Sportarten mit hohem Risiko für Zahnverletzungen. In diesen Fällen könnten die Veneers schon nach kurzer Zeit kaputtgehen. Für Zähne, die einen starken Kariesbefall aufweisen, ist die Versorgung mit einem Veneer ebenfalls nicht geeignet. Hier ist man mit einer Krone aus Keramik besser beraten. Eine sehr gute Mundhygiene ist bei Veneers übrigens generell Pflicht. Das sollte man bei der Entscheidung für diese Methode bedenken.

Wie lange halten Veneers?

Auch die Haltbarkeit von Veneers ist im Allgemeinen gut. Studien haben gezeigt, dass 98 Prozent aller Veneers mindestens sechs Jahre halten. Bei guter Pflege kann man mit einer Haltbarkeit der Veneers von bis zu zehn oder 15 Jahren rechnen. Auch Komposit-Veneers sind nicht nur als Übergangslösung zu sehen, sondern können durchaus auch viele Jahre halten.

Was kosten Veneers?

Veneers aus Komposit beginnen bei etwa 250 Euro pro Zahn. Konventionelle, Sofort- und Non-prep-Veneers kosten je nach Art und Verfahren etwa 700 bis 1500 Euro pro Zahn.

Wann sind Veneers medizinisch notwendig?

Rein ästhetische Veneers müssen grundsätzlich selbst bezahlt werden. Es gibt aber auch eine Reihe medizinischer Diagnosen, bei denen Veneers zum Einsatz kommen können. Ob die Krankenkasse oder Zahnzusatzversicherung sich an den Kosten beteiligt, muss im Einzelfall beurteilt werden. Grundsätzlich kommt das infrage bei

  • abgebrochenen oder abgesplitterten Zähnen
  • Zahnschmelzdefekten und Zahnschmelzfehlbildungen (Hypoplasien)
  • Zahn-Erosionen und anderen Abnutzungserscheinungen, z. B. durch Knirschen
  • oberflächlichen Schmelzrissen

 

Wie viele Veneers sind notwendig?

Die Anzahl der benötigten Veneers hängt von der vorliegenden Situation und von den individuellen Wünschen des Patienten ab. Im Oberkiefer sind für das perfekte Ergebnis oft 10 Veneers notwendig, im Unterkiefer dagegen nur 8. Werden nur 6 Veneers verwendet, entsteht oft ein deutlicher Übergang zu den restlichen Zähnen, der als dunkles Dreieck beim Lachen wahrgenommen wird.

Exakte Planung von Veneers
Die exakte digitale Planung macht das Ergebnis schon vorher sichtbar I Quelle: unsplash

 

Quellen:

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  • Das Gesundheitsportal medondo.health
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